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Preisgestaltung bei Café del Rey
Warum unsere Kaffeepreise seit drei Jahren stabil bleiben
Hallo zusammen, heute möchte ich über ein mir persönlich sehr wichtiges Thema sprechen: Preiserhöhungen. Oder eben auch keine. Denn 2022 fand eine enorme Berg- und Talfahrt des Kaffeemarktpreises statt. Welche Auswirkungen hatte dies auf unsere Kaffeepreise? Wie sind wir als Firma damit umgegangen? Und ich erkläre Euch auch noch, wie sich der Preis einer Packung Kaffee bei uns zusammensetzt, denn Transparenz ist uns absolut wichtig.
Keine Anpassung der Preise seit 2019
Einige von Euch fragen sich vielleicht, warum wir unsere Preise, seit wir auf dem Markt sind, noch nicht erhöht haben. Wo sparen wir Kosten ein, sodass wir unsere Preise stabil halten konnten und weiterhin können?
Wir wollen Euch aufklären, denn hierbei geht es nicht um Qualitätsabstriche. Nach wie vor verwenden wir Bohnen, die wir durch direkte Handelsbeziehungen mit unseren Farmern einkaufen.
Wir können die Qualität durch unsere Beziehungen teilweise auch erhöhen, ohne dabei zwingend zeitgleich auch den Preis erhöhen zu müssen. Zwar gab es einen leichten Anstieg im Bereich der Logistik – speziell bei den Speditionen, auf die sich die erhöhten Spritpreise sichtbar ausgewirkt haben – aber nicht in einem so hohen Maß, dass wir deshalb die Preise für unsere Endkunden hätten erhöhen müssen.
2022: Das Jahr, in dem sich der Kaffeemarktpreis auf eine Achterbahnfahrt begeben hat
Angebots- und Nachfragemengen bestimmen den Preis, den Kaffee an der Börse erzielt. Es gibt aber auch noch andere Einflussfaktoren, wie das Wetter, politische Unstimmigkeiten oder Währungsänderungen. Schauen wir uns das Ganze doch einmal genauer an.
Wichtig hierbei ist es, zu beachten, dass der Kaffeemarktpreis an der Börse nicht direkt an die Verbraucher weitergegeben wird. Der Preis, den man für Kaffee in Supermarktregalen oder im Einzelhandel bezahlt, wird durch ganz andere Faktoren wie Transportkosten, Verarbeitungskosten und den Gewinnmargen der Einzelhändler bestimmt.
Der Handel an der Börse ist zusätzlich eine treibende Kraft am Kaffeemarkt und beeinflusst dadurch den Preis, da Kaffee als Warentermin gehandelt wird. Mit dem Warenterminhandel können Käufer und Verkäufer Kaffee zu vorher vereinbarten Preisen und zu einem bestimmten Zeitpunkt kaufen oder verkaufen. Dadurch können Preisschwankungen vermieden und die Risiken für Produzenten und Konsumenten minimiert werden. Hierdurch können über einen langen Zeitraum gute Preise gesichert werden, die aber oft nicht beim Endverbraucher ankommen, wodurch die Farmer letztendlich weniger verdienen.
Was beeinflusst die Kaffeemarktpreise?
Der Kaffeemarkt ist ein weltweiter Markt, der sich aus verschiedenen Produzentenländern, Röstereien und Konsumenten zusammensetzt. Der Preis für Kaffee wird hauptsächlich von Angebot und Nachfrage bestimmt, er wird aber auch von anderen Faktoren wie Wetterbedingungen, politischen Unsicherheiten und Währungsschwankungen beeinflusst.
Während der letzten Jahre hat sich die Erhöhung oder Senkung der Kaffeemarktpreise an verschiedenen Faktoren orientiert. Zum Beispiel kann eine Dürre in einem wichtigen Produzentenland dazu führen, dass weniger Kaffee produziert wird, was zu einem Anstieg des Kaffeemarktpreises führen kann. Auf der anderen Seite kann eine Überproduktion von Kaffee dazu führen, dass die Preise sinken.
Der Kaffeemarktpreis hat auch Auswirkungen auf den Preis, den Verbraucher in Supermärkten und anderen Einzelhandelsgeschäften für ihren Kaffee bezahlen. Wenn der Kaffeemarktpreis steigt, können die Einzelhändler gezwungen sein, ihre Preise anzupassen, um ihre Einkaufskosten zu decken. Auf der anderen Seite können sie ihre Preise senken, wenn der Kaffeemarktpreis sinkt. Wobei man letzteren Fall leider sehr selten erlebt.
Das in den letzten Jahren stark gestiegene Interesse am Kaffee- bzw. Börsenhandel von Großinvestoren und institutionellen Einrichtungen, wie z. B. Fondsgesellschaften, hat dazu geführt, dass der Preis für Kaffee im Jahr 2022 um 40% gestiegen ist. Dieses Ergebnis wurde bereits innerhalb von nur wenigen Monaten erreicht. Nach diesen für die Produzenten drastischen Anfangsanstiegen, verzeichnete der Marktpreis im September eine beginnende Talfahrt.
Berg- und Talfahrt mit dem Kaffeepreis und deren Auswirkung auf die Farmer
Der allgemein an der Börse festgestellte Preis hat nun wieder seine kompletten Anstiege rückgängig gemacht, da die Gesellschaften ihre Gewinne realisiert haben. Jedoch haben hier die Produzenten das Nachsehen, denn, im Gegensatz zu den Gesellschaften, leben sie von ihrem Kaffeeanbau. So können sie ihre Preise nicht zeitgleich senken, da sie sonst herbe Verluste einfahren würden. Selbst Traditionsunternehmen, wie die Familie Lopez, haben dadurch Probleme.
Es ist ein Teufelskreis: hier zu Lande steigen die Preise ins Unermessliche, aber die Produzenten haben nichts davon . Gleichzeitig ist ein deutlicher Rückgang der Nachfrage zu verzeichnen, was sich auch im kommenden Jahr so fortführen wird. Grund hierfür sind die allgemein gestiegenen Kosten für Energie, Nahrung etc.
Dieser Rückgang der Nachfrage, gepaart mit den zusätzlich gestiegenen Kaffeepreisen, machen es den Farmern schwer. Denn kleine Farmen und Produzenten müssten oft Kredite aufnehmen, wenn sie ihren Kaffee günstiger verkaufen wollten und das ist für viele schlicht und einfach nicht realisierbar.
Hierzu muss auch erwähnt werden, dass die Farmer selbst ihren Kaffee gerne wieder günstiger anbieten würden, ihre betrieblichen Kosten sind jedoch gegebener Maßen durch die gestiegenen Produktionskosten (die auch wieder von Fondsgesellschaften und Beteiligungen gesteuert werden) noch genauso hoch wie zur Hochzeit des Kaffeepreises sind.
Wir unterstützen unsere Farmer dadurch, dass wir den Kaffee von ihnen direkt beziehen und so auch einen guten Preis an unsere Kaffeeproduzenten weitergeben können. Denn von den oben genannten Gegebenheiten profitieren nur sehr Wenige und Mächtige. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschlossen, unsere Preise nicht zu erhöhen und wollen hiermit ein Zeichen setzen. Unsere Farmer bekommen weiterhin den selben Preis und die höheren Kosten, wie z. B. für den Transport usw., gehen dann von unserem Gewinn ab.
Um für Euch eindeutige Transparenz zu schaffen, haben wir die Zusammensetzung unseres Kaffeepreises hier mal für Euch in einer übersichtlichen Grafik zusammengestellt:
Wie hoch war die Verfügbarkeit des Kaffees in 2022?
Wir sahen uns in den letzten Monaten von 2022 vor ein paar Herausforderungen gestellt, weil die Lieferung des Rohkaffees zu uns nach Deutschland aus manchen Anbaugebieten etwas länger gedauert hat, als noch in den beiden Jahren zuvor. Am Ende kam dann aber doch immer alles rechtzeitig an. Trotzdem verursacht es natürlich auch bei uns Stress, wenn wir die Befürchtung haben müssen, dass wir unsere Kaffeelieferungen nicht rechtzeitig erhalten.
Einer meiner wichtigsten persönlichen Antriebe und Gründe, warum ich Café del Rey gegründet habe, ist, dass ich Gutes tun möchte. Mitte 2021 wurde somit endlich die Café del Rey-Stiftung gegründet. Seither sind wir eine gemeinnützige Organisation, die nicht darauf aus ist, um jeden Preis Profit zu machen. Wir wollen mit Café del Rey einen exklusiven Kaffee anbieten, von dem alle profitieren und uns nicht einfach nur unsere eigenen Taschen füllen.
Nur so können wir nachhaltig etwas in der Welt verändern. Preissteigerungen können dazu führen, dass sich unseren Kaffee immer weniger Menschen leisten können. Und weniger Kaffeebedarf führt dazu, dass wir die Farmer immer weniger unterstützen können – dies ist definitiv nicht unser Ziel.
Wir haben unsere internen Firmenstrukturen einfach gehalten, dadurch ist auch unser Onlinevertrieb mit weniger Kosten verbunden. Dies alles führt dazu, dass wir unsere Qualität steigern, die Farmer weiter angemessen bezahlen und unsere Mitarbeiter entlohnen können.
Hast Du Fragen zu unseren Produkten? Dann schreibe mir gerne eine Nachricht.